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Standort Tientsin (1909 - 1914)

 

Tientsin, was übersetzt "Himmlische Furt" bedeutet, liegt in einer flachen Küstenebene nahe des Ostchinesischen Meeres.

 

Tientsin war schon in ferner Vergangenheit eng mit dem Schicksal Pekings verbunden: Mit dem Aufstieg Pekings zur Hauptstadt, entwickelte sich Tientsin zu einem wichtigen Handelsplatz an der Kreuzung des Fusses Peiho mit dem Kaiserkanal. Der damals "Zhigu" genannte Ort erwirtschaftete an der Schnittstelle zwischen Binnen- und Überseehandel sowie der erfolgreichen Meersalzgewinnung großen Reichtum.

Mit der zweiten großen Auseinandersetzung zwischen China und den europäischen Ländern (Großbritannien und Frankreich) erwarben beide im Jahr 1858 Konzessionen für Niederlassungen. Diese wurden in der Folge auch dem Deutschen Reich gewährt, was zum Aufbau von fast europäisch anmutenden Stadtteilen im Süden der Stadt führte.

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Im Rahmen der Krise um das Herrscherhaus und die Fremden im Lande, wurde Tientsin im Jahr 1900 zunächst durch ein Matrosendetachement unter KptLt Kühne und dann am 10. Juni 1900 durch einen Zug Marine-Infanterie des III. Seebataillons unter Leutnant Wenzel verstärkt. Im Boxeraufstand verteidigten diese das Gebiet der Europäer-Niederlassungen. Nachdem die Stadt durch ein internationales Expeditionskorps unter Beteiligung der 2. und 4. Kompanie des III. Seebataillons am 23. Juni 1900 entsetzt wurde, waren dort Teile des Ostasiatischen Expeditionskorps, von 1902-1906 Teile der Ostasiatischen Besatzungs-Brigade, von 1906-1909 Teile des Ostasiatischen Detachements und ab 1909 des Ostasiatischen Marine-Detachements stationiert. Letzteres bestand aus 3 Kompanien, wovon zwei in Tientsin stationiert waren.

 
 
 
 
 
 
 
   
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